Samstag, 19. August 2017

Rezension: The Hate U Give von Angie Thomas

Klappentext:
Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen...
 
Über die Autorin:
Angie Thomas ist in Jackson, Mississippi, aufgewachsen und lebt auch heute noch dort. Als Teenager tat sie sich als Rapperin hervor; ihr ganzer Stolz war ein Artikel im Right-On! Magazine. Thomas hat einen Bachelor-Abschluss im Fach Kreatives Schreiben an der Belhaven Universität. Ihr Debüt The Hate U Give erntete ein überschwängliches Presse- und Leserecho und schaffte es auf Anhieb auf Platz 1 der New York Times-Bestsellerliste.


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The Hate U Give von Angie Thomas Preis: EUR 17,99
 Verlag: cbt (24. Juli 2017) ▪ Gebundene Ausgabe: 512 Seiten ISBN: 978-3-570-16482-2



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"Wozu hat man eine Stimme, wenn man in den entscheidenden Momenten schweigt?"

Es fällt mir sehr schwer diese Rezension zu schreiben und bestimmt werden viele meine Meinung nicht verstehen. Doch genau wie es in diesem Buch heißt: "Wozu hat man eine Stimme, wenn man in den entscheidenden Momenten schweigt?" [S. 288], möchte ich ganz offen meine Meinung zu dem Buch äußern.

Gleich vorweg, ich habe viel von diesem Buch erwartet, aber leider hat mir die Umsetzung überhaupt nicht gefallen. Als ich das Buch angefangen habe, bin ich förmlich durch die Seiten geflogen, was Starr und vielen anderen dunkelhäutigen passiert, und auch wie sie noch in der heutigen Zeit behandelt werden, ist schrecklich. Die Intention des Buches ist sehr wichtig: Man soll seine Stimme gegen die Ungerechtigkeiten erheben und nicht Wegschauen. Es vermittelt eine wichtige Botschaft. Und die Thematik ist in der heutigen Zeit sehr wichtig.

Auf den ersten paar Seiten fühlt man sich genau wie die 16-jährige dunkelhäutige Starr: hilflos und ungerecht behandelt. Ihr bester Freund Kahlil wird vor ihren Augen, von einem hellhäutigen Polizisten erschossen. Dies versetzt das ganze Viertel, in dem Starr mit Ihrer Familie lebt, in Aufruhr.
Man möchte mit Starr einfach gegen die Ungerechtigkeit kämpfen und seine Stimme erheben. Rausschreien was passiert ist und die Poilzei zur Rechenschaft ziehen. Aber Starr erhebt ihre Stimme nicht und möchte sich am liebsten verkriechen und dann driftet das Buch immer wieder in eine andere Richtung ab. Plötzlich ist die Gang-Rivalität und Drogenkriminalität in diesem Buch das Thema Nummer eins. Das Thema, um was es in diesem Buch gehen soll, erscheint dadurch blass und hat überhaupt keine Tiefe, sodass die Ereignisse in einem Kapitel abgearbeitet werden.

Das Buch kam nicht voran und man berichtete einfach immer wieder von dem Alltag. Ich fühlte mich schnell gelangweilt, was auch an dem Schreibstil von Angie Thomas lag. Der Slang hat mich manchmal in den Wahnsinn getrieben und viele Wörter und Redewendungen musste ich nachschlagen.

Starr wird zu einer sehr ungerechten und kaum zu ertragenden Protagonistin. Sie möchte auf keinen Fall rassistisch behandelt werden, verhält sich aber gegenüber den hellhäutigen Menschen nicht anders. Mich hat es einfach nur noch genervt, wie Starr ihren Freund Chris, der nicht die gleiche Hautfarbe wie sie hatte, behandelte. Sie wollte ihn immer wieder los werden, weil er nicht wie sie ist und sie dachte stets, dass er sie deswegen nicht verstehen könne. Er tat mir wirklich Leid und ich konnte es einfach nicht nachvollziehen, dass er immer wieder zu ihr zurückgekommen ist, obwohl sie ihn wie Dreck behandelte. Immer wieder wird über die "weiße Bevölkerung" hergezogen. Genau deswegen konnte ich mich einfach nicht in Starr hinein versetzen. Sie war in meinen Augen zu kindisch und hat kaum was gegen die Ungerechtigkeiten hinzugetragen. Sie hat nicht einmal versucht, ihrem toten Freund eine Stimme zu geben.
Ich war wirklich zwiegespalten. Das Buch versucht alle weißen Menschen über einen Kamm zu scheren und deswegen hat es mich überhaupt nicht berührt.
Das Buch "The Hate U Give" möchte, dass man die Augen vor Rassismus nicht verschließt und deswegen tu ich es auch nicht. Ich kann einfach über diese Ungerechtigkeiten nicht hinwegsehen. Ich weiß, was Rassismus bedeutet und habe schon vieles miterlebt. Und wenn Starr meine Freundin wäre, würde sie mich mit ihrer Denkweise und ihren Aussagen einfach nur verletzen.






Quelle: Klappentext, Über die Autorin https://www.randomhouse.de
 Vielen Dank an Bloggerportal und Cbt Verlag für das Rezensionsexemplar



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