Mittwoch, 8. Juni 2016

Rezension "Nur ein Tag" von Gayle Forman

"Wir werden an einem Tag geboren. Wir sterben an einem Tag.
Wir können uns an einem Tag verändern. Und wir können uns an einem Tag verlieben.
Alles kann passieren an einem einzigen Tag."
Seite 152

Allysons Leben ist von vornherein organisiert und geplant. Auf Ihrer dreiwöchigen Europatour mit ihrer
besten Freundin Melanie trifft sie auf einer Shakespeare Aufführung zufälligerweise auf den geheimnisvollen
Schauspieler Willem. Spontan nimmt sie Willems Angebot an, für einen Tag nach Paris zu reisen,
um das richtige Paris zu erleben. Sie möchte sich auch selbst beweisen, dass sie etwas wagen kann.
Mit dieser Entscheidung verändert sich Allysons Leben komplett.

 
Titel: Nur ein Tag Autor: Gayle Forman ▪ Preis: Broschiert EUR 14,99
Verlag: FISCHER FJB (22. März 2016) Gebundene Ausgabe: 432 Seiten ▪  ISBN: 978-3841421067


Meine Meinung:
„Nur ein Tag“ ist der erste Teil des Roman Duos „Nur ein Tag … und ein ganzes Jahr“ von Gayle Forman. Im ersten Band geht es um die Hauptprotagonistin Allyson und ihr behütetes Leben. Die gesamte Geschichte wird aus Allysons Sicht beschrieben, wodurch wir nicht nur sehr detailliert das Umfeld kennenlernen, sondern auch ihre Gefühlswelt, die sehr facettenreich ist. Wir erleben auf der einen Seite Allysons Glücksmomente, in der sie die Abenteuerlust packt und sie somit auch die Liebe entdeckt. Und dann zeigt uns Gayle Forman die andere, zerbrechliche und verletztliche, Seite von Allyson, in der sie eine unvorstellbare Trauer und Melancholie übermannt. Die Autorin nimmt uns auf eine Achterbahnfahrt mit, in der wir beide Seiten von Allyson hautnah miterleben.
Allysons gesamtes Leben ist stets organisiert und geplant. Sie ist ein bodenständiges und ehrgeiziges Mädchen, die nur ungern von ihrem Weg abweicht. Auch ihre Eltern bestimmen über ihren Lebensweg. Gayle Forman hat eine Protagonistin gewählt mit der sich einige Leser in der heutigen Zeit identifizieren können. Allyson weiß zu Beginn der Geschichte nicht, was sie aus ihrem Leben machen möchte. Sie sagt zwar, dass sie Ärztin werden möchte, es ist jedoch etwas, dass eher dem Wunsch der Eltern entspricht. Umso erstaunlicher fand ich, dass sie im Laufe der Geschichte eine große Entwicklung durchmacht. Gayle Forman schickt Allyson auf eine Reise, um sich selbst zu finden und verändert damit ihr komplettes Leben. Allyson entwickelt sich zu einem selbstbewussten sowie starken Charakter.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, spannend und zeitgleich jugendorientiert, sodass sich die Seiten sehr schnell lesen lassen. Durch die bildhaften und ausdrucksvollen Beschreibungen werden wir sofort in die Geschichte hineingezogen und von ihr gefesselt. Wir bekommen das Gefühl mit den Protagonisten an einem warmen Sommertag in Paris zu sein. Allysons Abenteuer weckten in mir zudem den Wunsch, das alles selbst zu erleben und die Schauplätze eigens zu entdecken.
Im Roman lässt Gayle Forman Shakespeare als Klassiker wieder aufleben. Sie schafft es mit einer solchen Leichtigkeit die Poesie in ihren Roman einzubinden, wodurch wir einfach Lust bekommen, noch mehr über Shakespeare und seine Werke zu erfahren.
Das Cover von „Nur ein Tag“ gefällt mir sehr gut. Seitdem ich dieses online gesehen habe, hat es mich schon sehr angesprochen und mein Interesse geweckt. Der matte Umschlag ist sehr schön gestaltet und mit schönen Verzierungen geprägt. Teil eins und Teil zwei sind durch ein Herz miteinander verbunden. Das Cover hat mich zu Beginn sehr zum Nachdenken angeregt. Warum ist es ein gebrochenes Herz? Was könnte passiert sein? Besonders gut finde ich, dass der Umschlag aus mattem Papier besteht. So entstehen fast überhaupt keine Leserillen am Buchrücken und wenn, sind diese kaum zu sehen.

Fazit:
Mir persönlich hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es ist ein sehr schönes, fesselndes und zum Teil herzzerreißendes Buch, was ich kaum aus den Händen legen konnte. Allyson ist eine tolle Persönlichkeit, mit der ich zusammen gelacht und zugleich gelitten habe. Gayle Formans Roman hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Sie hat nicht nur Allyson auf eine Selbstfindungsreise geschickt. Gayle Forman hat mir die Hand gereicht und mich zu dieser wundervollen Reise eingeladen. Heutzutage stellen wir uns mindestens einmal im Leben die Frage „Wer möchte ich sein?“. Einige von uns wissen sofort eine Antwort darauf. Andere denken sehr lange darüber nach. Und dann gibt es noch diejenigen, die sich diese Frage von anderen beantworten lassen. Die vielleicht nicht selbst darüber nachdenken, sondern Entscheidungen für sich treffen lassen.

Dieses Buch empfehle ich jedem, der sich noch auf seiner eigenen Selbstfindungsreise befindet. Gayle Forman hat uns wieder einen gefühlvollen und atemberaubenden Roman gezaubert, der uns Mut schenkt, um eine Selbstfindungsreise zu beginnen oder zu vollenden.

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